Und dann wurde ich zur Schlafbremse

Mein neuer Rolli hat nicht nur Vorteile. Neben Reifen, die platzen können, ist er irgendwie anders gebaut als mein erster. Auch wenn das Maßband etwas anderes sagt, scheint er höher zu sein. Es ist auf jeden Fall schwieriger bis unmöglich geworden, vom Sofa ohne Hilfsmittel wieder zu ihm zurück zu kommen. Das Hochdrücken der Arme wird vom Sofa absorbiert, die Sitzfläche des Rollis ist zu kurz als dass ich rauf rutschen könnte und die Seitenteile sind nicht zu überwinden.

Das erste Erlebnis dieser Art hatte ich ja schon am Abend der platzenden Reifen. Hier war ich dankbar, dass Pascallo in der Nähe war um mir mein Rutschbrett zu bringen. Damit ging es dann. Aber auch nicht gut, weil es bergauf geht. Nun habe ich mir überlegt, eine Brücke zu bauen. Mit Hilfe des alten Rolli-Kissens, das ich auf das Sofa lege und so den Höhenunterschied ausgleiche. Und dann muss ich nur dort rauf rutschen, mein Rutschbrett platzieren und rüber auf den Rolli. Das müsste funzen.

Nun noch rechts den Rolli denken und in der Mitte mich. ;-)
Nun noch rechts den Rolli denken und in der Mitte mich. ;-)

Not macht erfinderisch.

Im Schlafzimmer auch. Nein... DIESE Not meine ich nicht...

Wir bleiben bitte beim Thema, das da heißt: "Transfer". Danke.

 

Unser Bett, in laufenden Zeiten gekauft, hat grade mal eine Höhe von 35 cm. Das klappte schon mit dem alten Rolli nicht. Aus dem Grund hat es Thompson mit Hilfe urbaner Methoden erhöht. Er hat Steine unter die Beine gelegt.

Nun, mit dem neuen Rolli, reichte diese Höhe aber auch hier leider nicht mehr.

 

Die vergangenen Nächte waren etwas unterhaltsam. Die zweite mit neuem Rolli bestach ja durch nicht vorhandene Bremsen, die letzte dadurch, dass ich, verflixt nochmal, nicht in diesen vermaledeiten Rollstuhl kam. Ich muss halt nachts schon mal raus... Und bisher war das auch kein Problem. Einmal rübergehieft, dann sass ich im Rolli. Das ist nun vorbei. Ich rutschte nach links, nach rechts, zog ihn ihn vor, drückte ihn zurück, stellte ihn parallel, in einen Winkel... und gab mir redlich Mühe den Höhenunterschied zu überwinden und Platz zu nehmen. Jeder Versuch wurde durch das Kissen oder die Schutzbleche zunichte gemacht, die meinen Poppes einfach nicht passieren liessen. Hinzu kam die Angst, ihn zu verschieben und dazwischen zu fallen. Geilo...

Mit jedem Versuch wurden auch meine Arme schwerer, sie zitterten schon. Und dann hatte ich es dann doch geschafft. Buha! Musste erstmal verschnaufen.

Die gleiche Aktion dann als ich aufstehen wollte um Hundi zu ihrem Recht kommen zu lassen. Wieder ellenlang probiert. Natürlich macht da der Kopf auch noch ordentlich mit. Ich gehe ja schon mit dem Gedanken: "Hoffentlich klappt das jetzt", an die Sache ran. Das ist nicht sehr überzeugend. Und die Angst, dazwischen zu fliegen, hilft auch nicht.

Übrigens auch nicht das Rutschbrett, weil es in der Matratze einsinkt und ich noch höher rutschen muss. Nicht, dass ich es nicht auch versucht hätte, ich hatte es ja vorsichtshalter am Bett stehen. Aber wenn es im Bett auflag glich es einer Sprungschanze zum Rolli hoch. Nee, geht nicht (Die Idee mit dem Kissen auf der Couch kam mir übrigens erst heute nachmittag, das hätte wohl geklappt).

Ja, und ihr könnt es euch vorstellen: Solche akrobatischen Aktionen gehen auch mit Matratzenbewegungen und Geräuschen einher. Auch ein tief schlafender Mensch wird irgendwann wach. Und harrt der Dinge, die da kommen oder am liebsten, gehen. Und so geschah es dem liebsten Thompson. Er fieberte mit, wann ich es denn wohl geschafft haben könnte, sicher auch ein wenig genervt. Ich glaube, das hatte was von einem vor dem Schlafzimmerfenster stehen Wagen mit laufendem Motor. Je länger es dauert umso mehr nervt es.

Helfen konnte oder sollte er mir nicht, denn ich muss es ja alleine schaffen. Er ist ja nicht immer da. Und auch diesmal schaffte ich es irgendwann, nicht ohne auch noch das Brett umzuwerfen. Padautz... Ähem, sooorryyy...

Der morgendliche gute Sinn war dann auch etwas verhalten. Ausschlafen ist halt schöner ohne ständige Störungen.

 

Doch das motivierte ihn, unser Bett aufzustocken. Wir schlafen jetzt im zweiten Stock. :-)

Nun ist es so hoch wie der Rolli, ich kann mit dem Rutschbrett rüberrutschen und brauche keine Sorge mehr haben, umzufallen.

Vielen Dank, Liebster! :-*

 

Es scheint so, als könne die nächste Nacht eine ruhige werden.

 

Hoffen wir das Beste...




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