Resonanz

Maja Nowaks Interview hatte aber noch mehr Perlen. Im Jetzt und Hier zu leben hatte ich in meinem letzten Artikel schon bearbeitet.

Sie spricht auch davon, dass Hunde sich friedfertig abgrenzen können. Sie schaffen es, im Kontakt zu bleiben und dennoch mitzuteilen, dass es so nicht geht. Das schaffen Menschen schwerlich. Denn wir ärgern uns. Über die Art, wie der andere etwas gesagt hat, wie er sich gegeben hat, was er gemacht hat. Dann brodelt es und wir sind überall, nur nicht mehr in unserer Mitte.

Ohja... wie gerne würde ich das können. Dass ich entspannt und ruhig bleibe wenn mir, meiner Menung nach, Unverschämtheiten widerfahren. Und da fängt es ja schon an. Warum ärgere ich mich? Hier sagt Maja, dass man sich nur ärgern kann, wenn man seinem Gegenüber eine Resonanz gibt. Sonst bleibt der Ärger beim Anderen, bzw. entsteht erst gar nicht.

Hm.

Eine wundervolle Resonanz erreicht man bei mir immer, wenn es darum geht, wer so auf Behinderten-Parkplätzen parkt. Im öffentlichen Straßenverkehr trauen es sich die Menschen nicht. Dafür umso mehr auf Parkplätzen von Einkaufszentren. Wenn von 6 vorhandenen Parkplätzen mal 2 mit Berechtigten belegt sind, ist das echt viel. Meine Familie ärgert sich nochmal mehr darüber. Ist also mein Resonanzboden schon weniger geworden?

Zumindest versuche ich, mich nicht zu ärgern.

Ich möchte es nicht. Aber es ist nicht einfach. Meist tröste ich mich damit, dass der, der da steht, sich doch wenigstens schlecht fühlt, auch wenn er das beiseite schiebt. Tut man doch, oder? So ein bißchen schlechtes Gewissen? Auch wenn man es mit Sätzen wie: "Ich bin doch sofort wieder weg", beruhigen möchte.

Die offene Konfrontation suche ich nicht. Ich finde es zu anstrengend. Sollen sie sich doch hinstellen. Ich hoffe aufs Karma. Und schicke schon mal nen bösen Blick rüber.

Wenn ich eines verstanden habe, dann, dass man Menschen nicht ändern kann.

 

Aber in friedvollem Kontakt bleiben und dennoch mitteilen, dass das, was der andere da grade macht, nicht ok ist, das ist schon hohe Schule. Und vielleicht sind wir einfach nicht so sozial wie unsere Hunde, wer weiß.




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