MRT und Co.


Ich ging normal arbeiten, stolperte immer mal durchs Leben und erzählte meinen Kollegas, dass ich meine linken Zehen nicht mehr heben konnte. Allgemeine Ratlosigkeit.
Dann kam der Tag beim Neurologen.

 

Da ich bis dato noch bei keinem war, war es ein absoluter Zufall, wo ich gelandet war, nehmen wir halt einen. Aber ich habe mir einen guten ausgesucht. Er war zum einen sehr nett und zum anderen auch sehr bemüht. Das Durchmessen war jetzt nicht soo furchtbar. Ist ja immer so: Wenn man es sich richtig grausig ausmalt, ist es meist  nur halb so schlimm. ;ö. Es war ein unangenehmes Kribbeln und dann zuckte es mal hier und mal da.

 

Witzig ist die Untersuchung, deren Namen ich nicht mehr weiß. EMG? Keine Ahnung. Jedenfalls wirst du auch an Elektroden angeschlossen und dann halten sie dir eine Art runde  Richtantenne an den Kopf. Wenn sie dann auslösen, zuckt dein ganzer Körper, du hast keine Gewalt mehr über ihn. Ich hatte immer Angst, vom Stuhl zu hüpfen. Doofes Gefühl, aber auch nicht schmerzhaft.
Die Untersuchung ließ den Neurologen zum Schluss kommen, dass ich einen Bandscheibenvorfall haben müsse. Der möglichst bald operiert werden sollte, damit nicht noch mehr Nerven abgeklemmt werden. Allerding sei vorher ein MRT sinnvoll.
Termin für MRT: Mit Anruf meiner Ärztin zwei Wochen. Auch nix, worauf ich mich nun gefreut hätte. Ich mag keine engen Räume und so ne Röhre ist schon ganz schön eng. Und laut soll sie auch noch sein. Hmpf.
Aber hey, auch das habe ich überlebt! Ich habe beim Reinfahren die Augen geschlossen und sie einfach nicht mehr aufgemacht, um gar nicht erst zu sehen wie eng es tatsächlich ist. Und aus dem Geknalle und Geschepper des Gerätes habe ich ein Lied kreiert.  Beatboxing. 15 Minuten, dann war es geschafft.
Ergebnis: keines. Klar, etwas angegriffene Wirbel, Verschleiß halt, man ist ja nicht mehr die Jüngste. Aber auf keinen Fall ein Bandscheibenvorfall, der eine Fußheberschwäche erklärt. Aha.
Mit dem Ergebnis sollte ich dann nochmal zum Orthopäden. Da bei dem, wo ich zuerst war, kein Termin zu bekommen war, bin ich zu einem anderen gegangen.
Der wurde leicht panisch als er das MRT sah und meine nicht dazu passenden Schwierigkeiten mit meinem linken Fuß. Er meinte, das hätte er noch nie gesehen und ich soll mich bitte im Krankenhaus vorstellen. Och komm… es war der Freitag vor Pfingsten, tollstes Wetter und ich soll ins Krankenhaus? Beruhigend ist ein solcher Arzt übrigens nicht.
Bei dem Wetter wären so schöne Routen mit Cindy drin…
Jackson hat mich ins Krankenhaus begleitet. Es war direkt um die Ecke und allzu lange warten mussten wir nicht. Erst wurde wieder geguckt, dann wurde ein Neurochirurg gerufen. Ich hatte mein MRT mit, er schaute es sich an und kam auch zu der Erkenntnis, dass das nicht reicht für einen Schlappfuß. Weiter hatte er aber die Idee, dass die Sehne, die vom Knie in den Fuß reicht, die Pereneussehne, vom Knie abgeklemmt werden könnte. Und schlug vor, dass ich zu einem ehemaligen Chef von ihm ins Duisburger Uniklinikum gehen sollte, damit er sich das mal ansieht. Und die Reise begann. Jedenfalls musste ich nicht dableiben und konnte das schöne Pfingstwetter genießen. Und zu überleben schien ich den Tag auch. Das alleine zählte erstmal. Cindy und ich haben unter anderem den Bresges Park besucht.





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