Radtour


Unsere Runden wurden immer öfter mit dem Fahrrad absolviert. Man knickt weniger um wenn man im Sattel sitzt. Allerding muss man erstmal dorthin kommen.  Neben dem Schlappfuß links hatte ich immer mehr Probleme meine Beine anzuheben.  Ins Auto stieg ich ein, indem ich mich hinein setzte und dann ein Bein nach dem anderen mit den Händen hineinzog. Rechts ging es immer noch besser als mit links. Aber alleine schaffte es keines mehr über die Kante. Auto fahren ging aber noch sehr gut.

Der Hebel war ja nicht so groß, außerdem musste ich mit links ja nur kuppeln, rechts war Gas geben und bremsen überhaupt kein Problem. Ich habe mir allerdings gespart, immer wieder das linke Bein neben das Kupplungspedal zu setzen.  Es blieb einfach drauf und drückte es bei Bedarf runter. Mein Fahrrad war ein Citybike mit einem normalen Rahmen. Hieß also, auch hier muss das Bein angehoben werden um drüber zu kommen. Ging aber nicht mehr. Ich hielt somit mit links das Rad fest  und hob mit rechts mein Bein über den Rahmen. Hinsetzen und in die Pedalen treten ging dann aber wieder.  Hier fragt sich vielleicht der ein oder andere ob mir das nicht doch recht spanisch vorkam oder ob ich mir keine Sorgen gemacht habe. Irgendwie nicht. Manchmal habe ich mich schon gefragt wo das denn mal enden soll, aber so richtig besorgt war ich nicht. Ich war zu sehr damit beschäftigt mit der Situation umzugehen. Und es ging ja sehr langsam, sodass ich mich immer wieder akklimatisieren konnte. Was natürlich auch eine fatale Seite hat. Denn wenn ich nun manchmal zurück blicke, was ich dann und dann noch konnte ist das schon ein wenig erschreckend. Aber im „sein“ fällt es mir nicht weiter auf. Hier nenne ich gerne das Beispiel des Querschnittgelähmten nach einem Unfall. Wenn man wach wird und feststellen muss, dass man nicht mehr gehen kann, stelle ich mir das viel einschneidender vor, als bei mir, wo es peu a peu schlechter wurde und ich mich immer wieder neu eingefunden habe.

Mir kam die Idee, dass ich mir ein Elektro-Bike kaufen könnte, das dann gleich auch einen tiefen Rahmeneinstieg hat.
Gesagt, getan. Mit dem Bike war ich nun zum einen auch mal ohne Hundi schneller unterwegs und zum anderen konnte ich besser aufsteigen.  Für „mit Hundi“ kaufte ich noch einen Korb, in den ich sie setzen konnte, wenn wir mal längere Strecken unterwegs waren.
Um sie an den Korb zu gewöhnen, habe ich ihn erstmal auf den Boden gestellt und sie dort hineingesetzt. Natürlich wurde sie fürs sitzen bleiben belohnt. Im nächsten Step habe ich den Korb ein wenig hochgehoben. Wieder belohnen. Dann etwas höher, dann hochheben und rumtragen und dann auch ein wenig wackeln und schütteln, wie es auf einem Rad nun mal passieren kann. Als sie das problemlos ertrug, habe ich sie erst tatsächlich in den Korb auf dem Rad gesetzt. Hat etwa eine Woche gebraucht bis das möglich war. Ich habe entschieden, dass ich sie darin nicht anleinen werde, denn ich hatte Sorge, dass sie sich bei einem möglichen Sturz in der Leine verheddert. Da der Korb am Lenker befestigt war, konnte ich sie zur Not am Geschirr festhalten. War aber eigentlich nie nötig.

Die paar Mal, die sie im Korb gesessen hat waren echt an einer Hand abzuzählen. Dieses Tier war nicht kaputt zu kriegen. Wir haben Touren von 10 km und mehr gemacht. Natürlich bin ich im „Jack-Russel-Schritttempo gefahren, aber dennoch war es eine enorme Leistung, dass sie immer mitlief und nie schlapp machte. In den Korb habe ich sie tatsächlich nur gesetzt, wenn ich mal schneller weiter oder heim wollte. Wir hatten mit dem neuen Rad noch eine Menge toller Touren, vor allem entlang der Niers, die bei uns in der Nähe fließt. An ihr führen befestigte Wege entlang durchs Grüne und immer mit der Möglichkeit, auch ans und ins Wasser zu kommen. Das liebte Cindy natürlich sehr. Jetzt, mit dem Panzer, bin ich soweit leider nicht mehr unterwegs. Ich scheue das Bus fahren, das, wenn ich dorthin möchte, wo wir mit dem Rad waren, leider dazu gehört. Es ist zwar eigentlich kein Problem, aber halt doch immer mit Aufwand verbunden. Ich nehme mir immer mal vor, mit dem Bus zu fahren, aber dann sind wir draußen und ich suche uns dann doch wieder eine Strecke, die den Bus nicht braucht.
Ich arbeite dran ;-)





Kommentar schreiben

Kommentare: 0