Krakau


Am nächsten Morgen habe ich, Google sei Dank, herausgefunden, dass die Fabrik von Oskar Schindler in Krakau als Museum ausgebaut wurde. Da wollte ich hin!

http://www.museums.krakow.travel/de/museen/id,128,title,emaillefabrik-von-oskar-schindler.html

Wir sind nach dem Frühstück los, sie war gar nicht weit entfernt und öffnete um 10 Uhr. Es war 9,45, wir fanden einen Parkplatz und sind hin.

Ich hatte erwartet, dass ich in einer Fabrik dem altbekannten Problem der Treppen gegenüberstehen werde. Die Überraschung war sehr angenehm, als ich die Auskunft der Angestellten bekam, dass es einen Aufzug gibt und ich in jedes Stockwerk gelange. Außerdem musste Jackson als meine Begleitung nichts bezahlen, sodass wir für umgerechnet 4 Euro Eintritt bekamen.

Der Besuch hat sich mehr als gelohnt! Es wird die Zeit kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs bis zu dessen Ende beleuchtet und als Schwerpunkt das Leben der Juden in Krakau. Später das im Getto und im nahen KZ Plaszow, das im Film „Schindlers Liste“ durch seine Balkonszene bekannt wird. Hier hat Amon Göth tatsächlich vom Balkon seiner Villa auf die Menschen im KZ geschossen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Amon_G%C3%B6th

Von diesem KZ ist allerding so gut wie nichts mehr übrig. Es erzählen noch ein paar Film-Requisiten, die Spielberg nicht mehr weggeräumt hat, davon.

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article137263488/Wo-der-Schlaechter-von-Plaszow-wuetete.html

Außerdem gibt es ein Mahnmal. Und die Villa, die allerdings nicht mehr in einem umzäunten Gelände thront, sondern in einem Wohngebiet, wo sie verfällt. Da möchte wohl niemand drin wohnen. Das KZ-Gelände als solches wurde nicht bewahrt oder als Gedenkstätte für die Nachwelt erhalten. Unser Hotel steht nicht unweit davon.

Im Museum gab zahlreiche Fernseher, die Interviews von Zeitzeugen zeigten, auf Polnisch mit englischem Untertitel, es gab ein Kino, in dem die Schindler-Juden zu Wort kamen, und eine Menge Ausstellungstücke aus dieser Zeit. Geschichte zum Anfassen. Wir waren sehr angetan. Und haben 2,5 Stunden dort verbracht. Ich kann es jedem nur empfehlen!

Da uns noch eine 6-stündige Autofahrt nach Leipzig, unserem letzten Zwischenziel bevorstand, entschieden wir, dass wir noch kurz die Wawelburg und die Altstadt ansehen und dann aber auch losfahren wollten.

So haben wir es gemacht. Und festgestellt, dass es schön gewesen wäre, eine weitere Übernachtung einzuplanen um für Krakau mehr Zeit zu haben. Eine wunderschöne Stadt!

Aber es war wie es war. Wir sind hoch zur Wawelburg. Der Aufstieg war ganz schön steil, auch mein Mitrudern hat nicht wirklich Erleichterung gebracht, sodass ich nach der ersten Steigung auf Jackson gewartet habe, die noch etwas höher gestiegen ist um ein paar Fotos zu machen. Dann sind wir in die 1km entfernte Altstadt gegangen. Dort gibt es Pferdefuhrwerke mit prächtig geschmückten Gespannen, die man für eine Rundfahrt besteigen kann. Wir haben uns die Altstadt noch ein wenig angesehen und dann haben wir uns auf den Weg nach Leipzig gemacht.

Die Fahrt dorthin erschien endlos. Jackson meinte irgendwann, ob es sein könne, dass wir auf einem Fließband stehen, dass in die entgegen gesetzte Richtig läuft.

Aber irgendwann um halb 10 abends hatten wir es dann geschafft. Das Hotel lag an der Messe, ganz weit draußen, wo nix mehr war, aber die Adresse, die ich eingegeben hatte, stimmte. ;-)

Es war auch wieder ein schönes Hotel, allerdings sehr überteuert. Die Übernachtung war ok., aber das Frühstück sollte 16,90 Euro zusätzlich pro Person kosten. Darauf haben wir dankend verzichtet, So lange konnten wir da gar nicht sitzen und essen um den Preis zu rechtfertigen. Wir entschieden, morgens zu Mc Donalds zu fahren und dort zu frühstücken. Jetzt war aber Abend und wir hatten noch ein Hüngerchen. Das konnten wir an der Bar stillen. Die Bedienung war recht kernig, nicht ganz passend zu dem Flair, den das Hotel scheinbar herstellen wollte. Egal. Wir bestellten Salat, dessen Preis sich auch gewaschen hatte. Hat aber geschmeckt. Auch wenn meine „Maispoularde“ recht trocken war. Außerdem war sie nicht Teil des Salats sondern lag auf einem extra Teller. Aber nur sie. Eher ungewöhnlich. Sei’s drum. Was waren wir? Müde. Wie immer, seit vier Tagen. Hihi. Also ab ins Bett, war sowieso schon fast 12. Wir hatten uns für 10,15 Uhr mit einem Mädel verabredet, die sich bei mir über „Blabla Car“ gemeldet hatte. Einer Mitfahrzentrale. Sie wollte nach Düsseldorf HBF, dort würden wir sie raus lassen. Vorher wollten wir noch gefrühstückt haben, um keine Zeit zu verlieren. Denn Jackson musste am Montagabend schon wieder nach Hause fahren, Dienstag ging die Uni weiter. Damit es nicht langweilig wird.

So hieß es „Gute Nacht“ zum dritten und letzten Mal.


Bild zeigt Hotelzimmer
Gute Nacht zum Letzten!


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