Ausflug


Heute habe ich meine Abneigung, mit Cindy Bus zu fahren, endlich überwunden.

Wir haben einen Ausflug in den Hardter Wald gemacht. Allerdings ist eine solche Tour, mit dem Auto vielleicht 15-20 Minuten entfernt, eine gefühlte Tagesreise mit dem Bus. Man sieht seine Stadt von allen Seiten. Das nervt echt ein wenig. Wir waren pro Strecke 45 Minuten unterwegs.

 

Aber es ist dennoch schön gewesen, abseits unserer eingetrampelten Pfade was Neues zu sehen. Und der Hardter Wald ist wirklich ein Wald, nicht nur so ein Volkspark-Verschnitt. Man kann ihn kreuz und quer erforschen, sieht teilweise auch niemanden bei seinen Touren. Mal kommt ein Radfahrer, mal ein Jogger vorbei. Da dies der erste Ausflug war, war ich noch ein wenig unwissend, wie weit man am besten fährt, wo man aussteigt, welchen Bus man nimmt. Am liebsten ist mir immer, einmal einzusteigen und ohne weiteres Umsteigen ans Ziel zu kommen. Darum habe ich eine Linie gewählt die bei uns abfuhr, aber jeden Winkel mitgenommen hat. Zeitlich ist das kein großer Unterschied,  denn durch das Umsteigen verliert man ja auch Zeit, dennoch:  knappe 50 Minuten mit einem Bus durch die Stadt zu schaukeln ist jetzt nicht als Highlight anzusehen. Aber wir sind angekommen. Ein Herr, der sich durch sein Outfit als Mitarbeiter des Kolpingwerkes auswies, stieg zu und fragte sofort wo ich denn raus müsse. Ich meinte grob „Hardter Wald“. Ja, er muss am Wehresbäumchen raus, da kann ich dann auch aussteigen und er hilft mir. War das auch geklärt, gefühlte 20 Haltestellen vor dem Ziel. Kolpingwerk halt. Sozial eingestellt. Er war, als wir dann endlich da waren, ganz enttäuscht, dass ein junger Mann ihm zuvor kam und mir die Rampe raus ließ. Meinte dann noch: “Oh, da hat ja mal einer mitgedacht.“ Das wollte ich so jetzt auch nicht stehen lassen, denn ich habe selten das Problem, dass mir nicht geholfen wird. Spätestens wenn ich darum bitte ist jemand zur Stelle. So habe ich etwas lapidar gesagt, dass das aber oft der Fall ist, das jemand mitdenkt. Fand ich doof von ihm. Naja. Doch nicht so sozial ;-)
Mit Cindy Bus fahren ist kein großes Ding. Ich habe sie an der kurzen Leine, sie bleibt links von mir, sodass sie zwischen Rolli und Buswand steht wenn wir unterwegs sind. Nachdem die Umgebung nach möglichen Futterquellen durchforstet ist („Ey Alte, gib Leine!“ „Nein!“), verhält sie sich ruhig und wartet ab. Raus und rein geht auch, meine Linke lenkt sie, meine rechte Hand gibt Gas.
Ihr hat es auch sehr gefallen. Es waren tolle Wege, grob befestigt, wir sind durch Waldstücke, an Feldern und Wiesen vorbei gekullert und die Sonne war die ganze Zeit unsere Begleitung. Wunderschön. Richtig zum Seele baumeln lassen. Da ich mich eher nicht auskannte, habe ich mich grob an der Richtung orientiert, damit ich nicht zu weit weg fahre. Beim nächsten Mal werde ich aber noch ein wenig weiter mit dem Bus fahren, sodass ich den kompletten Wald vor mir habe. Dann kann ich fein die Wege abkullern und später irgendwo wieder den Bus zurück nehmen. Das ist ein klarer Vorteil. Ich muss zu keinem Auto zurück.
Es hat auch insoweit geklappt, als dass ich, als ich dachte, so, jetzt könnte mal langsam eine Straße und eine Bushaltestelle kommen, beides wie auf Bestellung erschien. Es war eine andere Linie, die nur bis zum HBF fuhr, sodass ich nochmal umsteigen musste. Dafür waren wir aber schneller unterwegs. Also, dann doch lieber umsteigen.
Jetzt bin ich frohen Mutes, dass wir uns nun öfter auf die Socken machen werden, wenn es die Zeit zulässt. Denn mit Termindruck ist so eine Unternehmung nix.
Insgesamt waren wir etwas über drei Stunden on Tour.






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