Der erste Tag in der Klinik, zum Zweiten


So, nächster Versuch. ;-)

Wie schon erzählt, bin ich Montag um 5.45 aufgestanden, habe mich fertiggemacht und die Katzis versorgt. Dann sind Cindy und ich zu unserer erstmal letzten Runde für die nächsten Tage aufgebrochen. 

Ich hätte ja angenommen, dass sie zwei Stunden früher als sonst noch gar nicht richtig wach ist und los will. Weit gefehlt. Für Cindy scheint es keine falschen Momente zu geben. Sie ist immer dabei wenn es raus geht. Coole Einstellung. Jetzt ist richtig. Kann man sich eine Scheibe von abschneiden. Wir sind also unser 1,6-km-Ründchen angezockelt. Witzig, wie anders die Welt sich zu einer anderen als der gewohnten Uhrzeit darstellt. Es war schon ganz schön frisch, ich hatte mir zwar einen Blazer übergezogen, es hätte aber auch gerne meine dicke Sweatjacke sein dürfen. Brrr. Wir zogen an beleuchteten Wohnungen vorbei, in deren Küchen die Kinder vor der Schule noch frühstückten. Wenn es gut läuft… In meiner Fantasie war es jedenfalls so. Es war noch still auf den Straßen. Nett irgendwie. Jetzt nicht Grund genug, immer so früh aufzustehen, aber wenn es eh sein muss, kann man es ja auch genießen. Dann kamen die ersten angehetzt um den Bus noch zu erwischen, eine sehr junge Mama hatte es auch recht eilig und verließ grade das Haus als ich angerollt kam. Sie stellte schnell den Buggy raus und versperrte mir so den Weg. Erst grummelte ich was in mich rein, dachte dann aber, sie hat sicher im Moment keinen Kopf dafür, links und rechts zu schauen. So geduldete ich mich was. Cindy ist sowas sehr willkommen, kann man noch intensiver schnuppern und sich auf die Suche nach was Essbarem machen. Ein Umstand, der mir nicht wirklich gefällt. Cindy ist ein Staubsauger und ich hoffe sehr, dass sie mal nie in die Fänge eines Hundehassers gerät, der einen Köder auf unserem Weg auslegt. Es gibt ja die Möglichkeit, Hunde dazu zu erziehen, dass sie Essbares erst anzeigen und dann erst fressen, wenn sie das ok des Besitzers haben. Ich glaube, das wäre eine gute Sache. Bisher habe ich das Training nicht begonnen und hoffe im Moment nur auf unser Glück. Kann was wenig sein, ich weiß. 

Mutti hatte mittlerweile die Haustüre geschlossen und zog los zur Bushaltestelle. Ich tuckerte auch weiter. Dachte an meine Zeit als junge Mutter. Ein Kind musste in den Kindergarten, eines in die Schule. Oder in der Zeit davor, wo nur eines in den Kindergarten musste und das andere noch bei mir zu Hause war. Musste aber natürlich immer mit. Es war immer mal hektisch. Meist weil man es sich selber hektisch gemacht hat. Naja.

Mutti hat es jedenfalls noch rechtzeitig zum Bus geschafft und stieg ein.

Wir beide waren auch fast da. So ein Ründchen dauert immer so um die 30 Minuten. Dann ging‘s mit Hunde- und Menschenfrühstück weiter. Diesmal konnte ich mit Thompson frühstücken, auch schon lange her, dass das mal außerhalb seiner freien Tage geklappt hätte. Und dann war es auch Zeit. Mein Taxifahrer würde gleich ankommen. Wir sind schon mal raus, haben uns verabschiedet und dann war Michael auch schon da. Und es ging los.

Die Autobahnen waren allesamt voll. Eigentlich hätte ich um halb neun in Bochum sein sollen, wäre auch kein Problem gewesen, aber bei den Staus haben wir es nicht geschafft. Es wurde kurz nach neun. 

War aber auch kein Problem. Nachdem ich aufgenommen war, konnte ich auf mein Zimmer. Dann wurde ich nochmal kurz untersucht, es wurde Blut abgenommen. Um auszuschließen, dass ich einen Infekt habe und dann wurde die erste Flasche angelegt. Da war es aber auch schon Nachmittag. Ich hatte schon ein leckeres Mittagessen bekommen und der Kaffee war auch schon serviert. Die Infusion sollte erstmal langsam laufen, um der möglichen Nebenwirkung von Kopfschmerzen vorzubeugen. Sind auch nicht aufgetreten. Die Ärztin hat mir dann gezeigt, wie ich die Flasche selber austauschen kann, sodass ich nicht auf sie warten muss, hat es einmal beaufsichtigt und da das nun kein Hexenwerk ist, habe ich es auch hinbekommen. Ihr wisst ja, Hilfe zur Selbsthilfe… so brauchte sie schon nicht mehr zu mir und hatte mehr Zeit für andere Aufgaben. ;-) Drei Flaschen á 100ml Infusionslösung sickerten in mich rein und zu guter Letzt noch Kochsalzlösung zum nachspülen. Dann war ich fertig, und es war Abend geworden. Abendbrot kam und der erste Tag war vorbei.

Noch was fernsehen und dann heia. Wobei ich sehr schlecht schlafe, wenn es nicht mein Bett ist. Ging aber. Eine große Veränderung meiner Befindlichkeit konnte ich bisher nicht festmachen. Schauen wir mal.


Bild: Infusion
Tropf, tropf




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